Dienstag, 26. Januar 2016

Panama-Dienstag: Unterwegs in Panama City


Panama City...was soll man sagen. Natürlich wusste ich, dass es eine große Stadt ist mit vielen Hochhäusern. Aber so richtig vorstellen konnte ich es mir irgendwie doch nicht. Panama war für mich bis vor unserer Reise irgendwie nicht richtig greifbar. Schön ist es da und überall gibt es Bananen, dachte ich mir.

Panama City ist die größte Stadt des Landes und liegt am Eingang des Panamakanals am Pazifik. Das erste was man sieht, wenn man vom Flughafen kommt: Hochhäuser. Und noch mehr Hochhäuser. Moderne riesige Glitzerkästen. Verdreht, mit bunten Fensterscheiben und mehrstöckigen Balkonen. Natürlich gibt es Shoppingmalls und berühmte Burgerketten, riesige Kinokomplexe, eine tolle Metro und allerlei anderes was typisch für Großstädte ist. Die Hochhäuser sind sozusagen das Bankenviertel der Stadt.

Cinta Costera - Sehen und gesehen werden

Richtig schön wird es am Cinta Costera, das ist eine lange Promenade an der Küste auf der bis zum Nachmittag vereinzelte Touristen unterwegs sind. Die Einheimischen kommen dann, wenn es ein bisschen kühler wird. Und dann wird es richtig voll. Überall stehen Verkäufer mit fahrbaren Ständen und bieten Wasser, Getränke, geschnittene Mango, Gurkensalat, und geschabtes Eis mit Sirup an. An einigen Stellen gibt es Fitnessgeräte, an denen trainiert wird, diverse Plätze für Ballspiele und natürlich Sitzmöglichkeiten mehr oder weniger im Schatten. Es gibt einen Fahrradweg und einen Fußgängerweg und beide sind gut gefüllt mit Spaziergängern- und fahrern, Skatern und Joggern. Obwohl die breite Stadtautobahn Avenida Balboa direkt daneben liegt, fühlt man sich wie in einem großen Park. Alles ist grün, überall blüht es und es ist sauber. Jeden Tag sieht man dutzende Gärtner, die alles in Schuss halten.

Fußgängerbrücke zur Cinta Costera mit Blick auf den Pazifik
Ein Stückchen der Cinta Costera (rechts im Bild) und die Avenida Balbao (links), im Hintergrund die Skyline, wie man unschwer erkennen kann.

Grün, grüner, Cinta Costera

Mit dem Fahrrad die Küste entlang

Einmal wussten wir nicht so ganz genau was wir machen sollten. Spontan entschieden wir uns dazu, Fahrräder zu mieten und entlang der Cinta Costera zu radeln. 7 Kilometer sind das etwa. Gesagt getan, ganz in der Nähe unseres Hotels und direkt gegenüber der Promenade wurden wir in einem kleinen netten Fahrradladen fündig. Die Jungs statteten uns mit tollen Rädern und Helmen aus und schon konnten wir los. Der Fahrradweg ist herrlich! Ein Stück von etwa 2 Kilometern geht es über's Meer, um die Casco Viejo herum. Dort gibt es immer wieder schattige Plätzchen mit Blick auf die Altstadt, Sitzgelegenheiten und außerdem Fernrohre (ohne Münzeinwurf!) und das alles umringt von Pflanzen. Am Estadio Maracaná hört der Weg dann auf, hier gibt es einen offenen Foodcourt, in dem man sich stärken kann, bevor man wieder umkehrt und in die Stadt zurück fährt. Obwohl es hier zwar auch eine Fußgängerbrücke auf die andere Seite gibt, sollte man hier wohl besser seine Tour beenden und umkehren. Als wir dort weiter fahren wollten, kam ein Militärpolizist mit seinem Quad angebraust um uns zu sagen, dass wir dort auf keinen Fall hinfahren sollten. In seinem knappen Englischen Wortschatz gab er uns zu verstehen, dies sein eine absolute No Go Area. Wir hörten auf ihn.

An dieser Stelle kurz zur Sicherheit: Wir fühlten uns eigentlich in keinem Moment unsicher. Die Menschen sind nicht aufdringlich (mal abgesehen von den Taxifahrern) in Panama und es gab wirklich keinen einzigen Moment, an dem wir uns unbehaglich oder bedroht fühlten. Es gibt aber wohl Stadtteile, dort sollte man sich als Tourist einfach nicht sehen lassen. So wie überall auf der Welt. Wir haben gelesen, dass man von den Einheimischen aber schnell gewarnt wird, wenn man sich auf gefährliches Terrain begibt.

Casco Viejo

Die Altstadt von Panama City ist das komplette Gegenteil vom Bankenviertel: kein Haus über drei Stockwerke, auf den Straßen ist immer etwas los (mit ein paar Ausnahmen), ein Restaurant/ Café reiht sich an das nächste und überall gibt es Souvernirläden. Auf der Cinta Costera kommt man von der Großstadt, am Fischmarkt vorbei, direkt in die hübsche Altstadt. Hier wohnt der Präsident in seinem Palast und die vielen hübschen Kolonialhäuschen sehen aus als wäre man in der Zeit stehen geblieben. Daneben gibt es aber doch auch einige Häuser, die leider verfallen und leerstehen oder denen man ansieht, dass hier nicht so viel Geld wohnt wie beim Nachbarn. Das trägt aber alles zum Charme des Städtchens bei.

Casco Viejo
Schneemänner bei 30°C im Schatten in der Casco Viejo

Auch oft in der Altstadt zu sehen: Leerstehende Häuser. Oder Häuser mit natürlichen Bewohnern

Café Tipps in Casco Viejo

Zwei Cafés sind uns während unserer Zeit besonders ans Herz gewachsen: Das Casa Sucre (zu dem es auch ein bezauberndes Boutique Hotel gibt) und das Super Gourmet. Das Casa Sucre erinnert irgendwie an Kuba. Man kann sich vorstellen, dass hier die älteren Männer sitzen, einen Kaffee trinken und eine Zigarre rauchen. Lecker ist der Iced Coffee (kalt getropfter Kaffee mit Eiswürfel). Außerdem gibt es hier jede Menge Kaffee, Schokolade und andere kulinarische Souvenirs aus Panama zum kaufen. Das Super Gourmet ist ein bißchen größer und hat ein wenig mehr Auswahl auf der Karte. Auch hier schmeckt der Iced Coffee wunderbar, von den frischgepressten Säften ganz zu schweigen und auch das Frühstück ist top! Und auch hier kann man einheimische Produkte kaufen. Super witzig: Es gibt ein kleines Regal mit allerlei aus "fremden" Ländern. Zum Beipsiel: Sauerkraut. Für die, die Heimweh haben :) In beiden Cafés waren die Essensportionen nicht wirklich üppig - aber das ist wohl gar nicht so unüblich in Panama City.


Street Art in der Casco Viejo

Weihnachtsbaum mitten im Hochsommer

Catedral Metropolitana

In unserem Reiseführer stand, das hier ist der "Weg der knutschenden Pärchen". Davon haben wir nicht soviele gesehen, dafür aber jede Menge Verkaufsstände. Sehr angenehm: Die Verkäufer waren kein bisschen aufdringlich.

Blick auf das Bankenviertel von Panama City

In Casco Viejo sieht man dann auch mal einen Hahn im Fenster.



So in etwa sieht die panamesische Tracht aus :)

Am Neujahrtag war die Altstadt wie leer gefegt.

Nächsten Dienstag geht es weiter. Dann mit einem Bericht über unseren Panamakanalausflug.

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