Sonntag, 8. August 2010

Sonntagseinkauf - Supermarkt vs. Flohmarkt

Eigentlich bin ich eine Gegnerin der Sonntags geöffneten Supermärkte, seit mir aber an einem siebten Tag der Woche die Milch fürs Müsli ausging, mache ich mich fast jeden Sonntag auf zum Supermarkt und stelle jedes Mal überrascht fest, das hier keiner den Sonntag als heilig befindet. Schon die U-Bahn ist voller Menschen mit Tüten, gefüllt mit leeren Pfandflaschen und auf dem Rückweg reiht man sich ein in die Einkaufstüten-tragenden und versucht noch ein Sitzplätzchen in Berlins kürzester U-Bahn zu ergattern. Im Supermarkt selbst sind immer alle Kassen geöffnet und an allen steht man Schlange. Wenn man nicht früh genug da ist, sind alle Angebote leer geräumt, die Menschen schieben und drücken sich aneinander vorbei, mit vollen Einkaufswägen, als gäbe es nicht noch 6 andere Tage in der Woche, an denen man einkaufen gehen kann.

Fast das gleiche Bild gibt es auf dem Flohmarkt am Mauerpark: Schon die Trambahn ist voll gestopft. Man ist gezwungen langsam über den Flohmarkt zu laufen, man muss stehen bleiben, wenn die anderen stehen bleiben. Hippe Berliner schieben sich mit neu ergatterten Möbelstücken durch die Menschenmassen und trampeln auf anderen Füßen herum. Deutsch wirkt fast schon wie eine Fremdsprache, Englisch und Französisch schallt es von überall her, Italienisch und Spanisch hört man auch nicht selten. Wer die menschliche Vielfalt studieren will, ist hier auch richtig: zugedröhnte Menschen, die nichts mehr mitbekommen und durch die Gänge tanzen; eifrige Händler, die versuchen einem alles anzudrehen; Touristen-Familien, die überfordert sind von dem ganzen Tohuwabohu; Obdachlose, die versuchen ihre Zeitschriften loszuwerden oder etwas Kleingeld zusammeln; Fifties Liebhaberinnen, die im Outfit der Fünfziger mit Haartolle und feinen Spitzenhandschuhen durch die Sachen stöbern; Achtziger Jahre Menschen; jede Menge hübsche Models mit riesigen Sonnenbrillen, die wohl nur dort sind um gesehen zu werden und natürlich die hippen Berliner mit ihren Hornbrillen und den engen Hosen, bzw. den Leggins und Flatterhemdchen, die sowieso überall sind.

1 Kommentar:

  1. Interessanter Vergleich!
    hier koennte man gut eine Pointe einbauen ;)

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